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The Last Remnant – Remastered – Review

The Last Remnant – Remastered für die PS4 – ein absolut gelungenes, klassisches Square Enix Rollenspiel

Allgemeines

Exakt 10 Jahre nach dem Release auf der Xbox 360 erschien nun The Last Remnant als remastered Version am 20. November 2018 auch für die Playstation 4 Konsole und ist ab einem Alter von 12 Jahren (USK) freigegeben. Dank dem Update von Unreal Engine 3 auf die Unreal Engine 4 ist grafisch natürlich mehr möglich. Es bietet nun bessere Lichteffekte, präzisere Schattengestaltung und auch eine höhere Schärfentiefe. Die wohl größte Änderung im Spiel ist die Funktion der „Turbo-Taste“, die sich jederzeit mit der „L1-Taste“ aktivieren lässt. Damit kann man das Spielgeschehen deutlich beschleunigen und die teilweise größere Kartenabschnitte zügig passieren, die meisten sind jedoch recht klein gehalten und man benötigt wenige Sekunden zum durchrennen.

Spielgeschehen

Direkt zu Beginn der Geschichte von Rush Sykes erlebt man, wie seine Schwester Irina Sykes entführt wird, was auch den roten Faden im Spiel definiert: Die Rettung, die wahnsinnig viele Abenteuer und Gefahren mit sich bringt. Parallel versucht Rush die geheimnisvolle Wahrheit über die Welt voller Artefakte aufzudecken, denn niemand kann beantworten, woher sie eigentlich stammen, oder wie lange sie schon existieren. Durch Machtgier und Besessenheit der regierenden Personen wurden die Kräfte der Artefakte durch Verschiebung gestört, was zu Schwankungen des Gleichgewichts der Welt und letztendlich auch zu Krieg und Chaos geführt hat.

Wo normalerweise in Rollenspielen eine kleine Gruppe an Helden ausreicht, um die ganze Welt vor der Boshaftigkeit zu retten, steht man bei „The Last Remnant“ gleich mit einer ganzen Armee vor der Tür. Man steuert nicht nur einen Charakter, sondern ganze Verbände aus mutigen Kämpfern. So müsst Ihr die Entscheidungen der Kampfstrategie an mehreren Punkten überdenken, denn die Eigenschaften einer ganzen Gruppe werden unter einem Befehl zusammengefasst. Ihr Könnt natürlich wählen, ob der Verband nun attackieren soll, sich in Abwehrhaltung stellen, sich mit Statusveränderungen aufwerten, oder sogar heilen. Doch um Heilzauber durchführen zu können, müssen sich natürlich auch entsprechende Fähigkeiten innerhalb des Verbandes befinden. Zudem könnt ihr für jede Gruppe auch eigene Formationen definieren, um stärker in der Front zu kämpfen, sich doch lieber im Hintergrund halten und mit mystischer Magie zaubern, oder total in die Verteidigung gehen.

In den ersten Stunden wird man kaum schwierigen Herausforderungen begegnen und es wirkt anfangs sehr anspruchslos, da man nur kleine Kämpfe beschreitet und das Gefühl einer Armee noch nicht übermittelt wird. Das Spielgeschehen ändert sich aber nach einigen Spielstunden und dem ersten großen Story-Abschnitt, denn nun ist doch einiges an Einarbeitungszeit notwendig, denn das Spiel entfaltet nun seine volle Pracht.

Die Kämpfe werden härter, die Faktoren für den Sieg eines Kampfes gravierend erschwert, man benötigt nun gewisse Einarbeitungszeiten um die aktuelle Situation zu meistern. Endlich kommen nun auch das Risiko und die Gefahr auf eine Niederlage mit ins Spiel, der die soeben ausgeklügelte Strategie doch wieder in Frage stellt, ob es taktisch wirklich richtig ist den Kampf so zu beschreiten. Die Kombination aus allen möglichen Eigenschaften, wie Fähigkeiten, Formationen, Positionen der einzelnen Helden, Menge an Verbände und deren Kämpfern, der Moral und der Kampfbefehle ist überaus komplex und bietet in unterschiedlichen Konstellationen auch verschiedene Resultate und Möglichkeiten.

Wenn man denkt, dass die Komplexität des Spiels nur in den Kämpfen existiert, liegt man natürlich absolut falsch. Auch außerhalb der Schlachten muss man Ausdauer und Engagement zeigen. Das Sammeln der Ressourcen mit Hilfe des Roboter-ähnlichen Haustiers „Herr Buddler“, die man anschließend zur Verbesserung der Waffen und für die Herstellung mächtiger Gegenstände benötigt, nimmt auch einige Zeit in Anspruch.

Hinzu kommen natürlich noch die zahlreichen Nebenquests und nicht zu vergessen die allgemeine Story. Wen wundert es jetzt noch, dass man locker 100 Spielstunden in dieses Spiel investieren muss, um alles zu erreichen. Dank der Vielseitigkeit und dem Wechsel der strategisch anspruchsvollen Kämpfe wird das Spiel auch über die ganze Dauer nicht langweilig.

Grafik und Sound

Dank dem Einsatz der Unreal Engine 4 muss sich die Grafik auf jeden Fall nicht verstecken, denn Lichteffekte, Schatten und die Darstellung des User-Interface ist super umgesetzt. Man darf es natürlich nicht mit Spielen wie Nier: Automata, Final Fantasy XV oder das kommende Kingdom Hearts III vergleichen, denn es handelt sich schließlich um eine remastered Version und keine Neuentwicklung. Die Texturen der Landschaften sind richtig schön umgesetzt, wogegen die Höhlen und Katakomben sehr trüb und langweilig wirken. Es gibt sehr viele Cutscenes im Spiel, die teilweise Square-Enix-typisch total übertrieben mit Explosionen, Effekten und Farbenspielen erstellt worden sind, was jedoch exzellent an den Zuschauer übertragen wird. Ich persönlich erhoffe mir immer solche Momente, an denen absoluter Effekt-Overflow herrscht, da ich ganze genau weiß, dass Square Enix dies mit einer Perfektion beherrscht.

Musik .. Die Musik .. ja, was soll man nur dazu schreiben .. Man kann die musikalischen Kunstwerke vom Komponisten „Tsuyoshi Sekito“ (hat auch für Final Fantasy VII: Advent Children komponiert) mit einem Wort klar definieren: atemberaubend!!! Es ist einfach unglaublich fesselnd, wie die Musik zum Spiel harmoniert und dem Spiel eine unbeschreiblich schöne Atmosphäre übermittelt.

Der Sound ist im Allgemeinen sehr gut umgesetzt. Die Kämpfe geben kräftige Geräusche der Klingen und Zauber wieder, die Synchronisation der englischen Sprache auf die Helden ist gut angepasst. Egal ob man gerade mit einem Schwert, einer riesigen Keule, einer Stangenwaffe oder auch mit mystischen Zaubern gerade agiert, die Sounds sind absolut treffend gewählt und harmonieren gut mit der Darstellung der Waffe. Leider sind die Animationen der Charaktere nicht ausreichend dargestellt, sodass man oft die Wirkung der Stimme zur eigentlich notwendigen Emotion des Helden nicht erkennt. Auch die Geräusche der Schritte sind eher fragwürdig, da sie auf jedem Untergrund gleich klingen und auch mit gedrückter Turbo-Taste eine gleichbleibende Schrittfolge ertönt, die nicht mehr passt.

Sehr schade jedoch finde ich, dass man die Audio-Sprache nicht auf Japanisch stellen kann, ohne die ganze Konsole auf Japanisch stellen zu müssen. Bei JRPGs, bei denen der Text in Deutsch erscheint und man sowieso viel lesen muss, gibt die japanische Sprache noch eine stimmigere Aura hinzu.

Steuerung

Die Steuerung mit dem Controller ist klar definiert und strukturiert, daher fiel es mir nicht schwer direkt loszulegen. Das Menü ist absolut überschaubar und sehr leicht zu bedienen.

Ich empfehle dringend in den Einstellungen als erstes die Funktion der automatischen Kameradrehung zu deaktivieren, da sonst die Kamera sich beim Bewegen des Charakters in verschiedene Richtungen sofort mit dreht. Dadurch ist es auch nahezu unmöglich den Überblick beim Ausweichen der Gegner zu behalten, da man nicht hinter den Spieler schauen kann.

Sehr praktisch ist die Funktion des automatischen Speicherns, welche nach jedem einzelnen Kampf und beim Betreten der Regionen / Gebiete greift und das Spiel sichert. Jedoch kann ich nun aus eigener Erfahrung sagen, dass es empfehlenswert ist, in regelmäßigen, nicht allzu langen Abständen manuell einen zusätzlichen Speicherplatz zu belegen. Irgendwann erreicht man einen Punkt im Spiel, bei dem es kein zurück mehr gibt und man kommt erst weiter, wenn man die Kämpfe erfolgreich abschließt. Wenn man allerdings etwas zu schwach ist, um den Kampf zu gewinnen, gibt es keine Möglichkeit mehr, die Instanz zu verlassen und die Charaktere zu leveln. Wenn man sich dann nur auf die Auto-Save Funktion verlassen hat, ist man verlassen 🙂

Die Aktionsmöglichkeiten, wie etwa “Schatztruhen” öffnen, Türen öffnen und auch Sammelstellen bohren werden mit einem Ausrufezeichen gekennzeichnet. Von einer größeren Entfernung kann man diese mit dem D-Pad (Links und Rechts) ersuchen und anschließend, wenn man sich direkt davor befindet, mit “X” damit agieren.

Zusammenfassung
Das Spiel hat mich absolut überzeugt. Es ist ein wahnsinnig gut abgestimmtes Rollenspiel, dass kaum Wünsche offenlässt. Wenn man nun noch den Preisfaktor von 19,99 EUR (Stand: 22. Dezember 2018) mit einbezieht, ist es definitiv jeden Cent wert. Man bekommt zu dem Preis wirklich sehr viel geboten, von der packenden Haupt-Story über die komplexe Planung und Gestaltung der Kämpfe, bis über die zahlreichen Nebenquests und die Notwendigkeit der Ressourcen. Nicht zu vergessen die in die Atmosphäre einfließende Musik im Spiel, die das ganze noch mit einer gewissen Dramatik und Extravaganz abrundet. Ich kann euch „The Last Remnant“ wärmstens empfehlen.
Positives
  • Abenteuerreiche Story
  • Riesiger Content
  • Harmonische Hintergrundmusik
  • Sehr kurze Ladezeiten
  • Keinerlei Bugs oder Abstürze
Negatives
  • Animationen (Gestik und Bewegung)
  • Gewisse Sounds (wie Schritte)
  • Langweilige und texturarme Dungeons
8.4
Gut
Spielspaß - 9
Grafik - 7
Sound - 9
Steuerung - 8
Handlung und Charaktere - 9
Geschrieben von
Damian

Redakteur Final Fantasy Dojo

Als leidenschaftlicher Konsolen-Spieler ist es mein Ziel stets die 100% zu erreichen. Um auch anderen dabei zu helfen, verfasse ich gerne Tipps, Tricks und Guides. Zu meinen favoriten gehören die (J)RPGs, spiele aber alles Querbeet.

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