Dragon Quest

Dragon Quest IV

Dragon Quest IV: Die Chronik der Erkorenen (ursprl. Dragon Quest IV: The Chosen Ones bzw. Dragon Quest IV: Chapters of the Chosen) erschien ursprünglich 1990 für Nintendos Famicom (NES) und war der erste Teil der Zenithia/Tenku Trilogie, und das letzte Dragon Quest, das für diese Plattform erschien. Außerdem ist es das letzte Dragon Quest, das als Dragon Warrior in den USA erschien, bevor Enix of America in den 90ern ihre Pforten schließen musste. Erst 2000 sollte mit dem siebten Teil wieder ein Spiel der Reihe Japan verlassen.

Story

Dragon Quest IV erzählt die Geschichte auf eine für damalige Verhältnisse sehr originelle Art und Weise: Der Plot ist in fünf Kapitel unterteilt, bei denen die ersten vier dazu dienen, die Heldentruppe vorzustellen und bestimmte Plotelemente einzuführen. So wird ein Zeitraum von beinahe 10 Jahren aufgespannt, indem der Spieler nicht nur von den üblen Machenschaften eines gewissen Saro erfährt, sondern auch vom Geheimnis der Evolution und einem mysteriösen Himmelsschloss. Im fünften und längsten der Kapitel wird der Protagonist vorgestellt, abermals ein namenloser Stellvertreter des Spielers, der die zuvor eingeführte Heldentruppe unter seine Fittiche nimmt. Gemeinsam mit seinen Gefährten versucht er Zenithia, das fliegende Schloss, zu erreichen, etwas über seine nicht minder mysteriöse Herkunft zu erfahren, und Saro bei seinen üblen Plänen aufzuhalten.

Besonders herausragend für einen Dragon Quest Plot ist, dass der Antagonist nicht wie üblich in den letzten Spielminuten erscheint, sondern dem Spieler auf seiner Reise ständig wieder begegnet, und auch sehr nachvollziehbare Motive aufweist. Mit der traurigen Saro/Rosa Liebesgeschichte wird sogar ein sehr gesellschaftskritisches Element in die Geschichte eingeführt.

Von einigen Fans wird Dragon Quest IV vor allem wegen der einzigartigen Erzählweise und des dichten Plots als bestes Dragon Quest bezeichnet, und genießt einen ähnlichen Kultstatus wie Dragon Quest V.

Gameplay

Während Dragon Quest III mit dem Jobsystem noch eine sehr freie Wahl bei der Zusammenstellung der Truppe gelassen hat, ist das System im vierten Teil der Serie etwas starrer. Anstatt die Berufung und die Fähigkeiten frei zu wählen, schlüpfen die einzelnen Helden aus den ersten vier Kapiteln stellvertretend in die Klassen des Vorgängers. So ist Ragnar der typische Krieger, Alena ein klassischer Kämpfer, Brey ein Mage bzw. Wizard, Cristo ein Cleric. Taloon hingegen stellt mit seinem Job einen stark abgewandelten Merchant/Dealer dar, und hat im fünften Kapitel sogar Jester-Fähigkeiten. Mara und Nara sind ebenfalls Misch-Berufe, zum einen haben sie starken Cleric bzw. Mage Einfluss, haben allerdings unterschiedliche Statuswerte, und auch sonstige Eigenschaften, die man eher in anderen Berufen wie Tänzer sucht.

Im fünften Kapitel tritt der Spiel als klassischer Dragon Quest Held auf. Im Original gibt es hier allerdings eine sehr einschneidende Änderung in Form des AI-Systems (AI für Artificial Intelligence, Künstliche Intelligenz). So wird nur mehr der Held selbst direkt gesteuert, dem Rest der Truppe wird nur eine Kampfstrategie vorgegeben, an die sie sich zu halten haben. So können die Charaktere auf Nummer sicher gehen und eine eher defensive Kampfhaltung einnehmen, oder alles rauslassen und zu den übelsten Zaubersprüchen greifen. Es gibt auch eine Versuchs-Strategie, bei denen die Helden Zauber nehmen, die sie sonst nie versuchen würden. Dieses System hat zum einen den entscheidenden Vorteil, dass Anfängern gezeigt wird, welchen Effekt gewisse Zaubersprüche auf Gegner haben, oder auch nicht. Im Normalfall wissen nämlich die Helden besser als der Spieler, was funktioniert, und vor allem bei wem. Außerdem sind die Auflevel-Runden so um einiges flotter. Allerdings hat das System auch seine Tücken, da es gerade bei Bosskämpfen oft versagt und ein nicht zu unterschätzendes Quäntchen Glück im Spiel ist. Und wer Dragon Quest Bosskämpfe kennt, weiß, dass gerade hier eine gut geplante Strategie oft wirklich wichtig ist. Spätestens, wenn Cristo beim dritten Mal versucht, Beat auf einen Boss zu zaubern, schmeißt man entweder Cristo raus, oder den Controller zu Boden.

Ebenfalls Premiere feiert das Pferdegespann, indem Partymitglieder, die nicht gerade in Kämpfen zum Einsatz kommen, trotzdem mitgenommen werden können, und auch Erfahrung bekommen. Bekannte Elemente wie der Tag/Nacht-Wechsel haben ebenfalls ihren Weg ins Spiel gefunden. Absolute Neuheit und seither fixer Bestandteil der Dragon Quest Spiele ist das Casino, welches hier das erste Mal auftaucht. Auch kommt der König der Minimedaillen das erste Mal vor, wenn auch noch in einer etwas anderen Art und Weise, als man ihn aus den späteren Teilen kennt.

PSX Remake

Dragon Quest IV wurde 2001 für die PlayStation neu aufgelegt. Das Remake verwendet eine überarbeitete Dragon Quest VII Engine, und entsprechend sehen auch die Bonusfeatures aus: So gibt es die bekannte Immigrant-Town, eine Monster-Scroll, und die “Jobs” der Charaktere können verschiedene Erfahrungsstufen erreichen. Neu hinzugekommen ist allerdings ein spielbarer Prolog, der den Helden einführt, sowie ein Bonus-Dungeon, der allerdings als sechstes Kapitel funktioniert. Der Bonus-Dungeon selbst besteht dabei aus Karten der Dragon Quest VII Dungeons. Außerdem tritt ein weiterer Held der Party bei.

Das PSX Remake hätte Anfang 2002 in Amerika erscheinen sollen, wurde allerdings aufgrund verschiedener Umstände und Probleme mit dem Original-Entwickler Heartbeat eingestampft.

DS Remake

Im Juli 2007 wurde ein weiteres Remake des Klassikers angekündigt, diesmal für den Nintendo DS. Arte Piazza übernimmt die Entwicklung, und baut dabei auf die PSX Version auf. Das Spiel enthält einen überarbeiteten Bonus-Dungeon und bildet auch Ausgangsbasis für die kommenden Remakes zu DQV und DQVI. Das Spiel erschien genau 6 Jahre nach dem PSX-Remake am 22.11.2007 in Japan, und knapp ein Jahr später, am 12. bzw. 16. September 2008 in Europa bzw. den vereinigten Staaten.

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