Dragon Quest

Dragon Quest V

Dragon Quest V: Die Hand der Himmelsbraut (urspr. Dragon Quest V: Heaven’s Bride ist der zweite Teil der Zenithia/Tenku Trilogie, und der erste Titel der Reihe, der für Nintendos Super Famicom (SNES) erschienen ist. Eine lokalisierte Dragon Warrior V Fassung war bereits in Arbeit und sehr weit fortgeschritten, musste allerdings mit dem Niedergang von Enix of America eingestampft werden. Allerdings gibt es mittlerweile sehr gelungene Fan-Übersetzungen, und mit dem angekündigten DS Remake stehen die Chancen nicht schlecht, auch endlich ein offiziell lokalisiertes Dragon Quest zu bekommen.

Story

Ähnlich wie Dragon Quest IV versucht sich der fünfte Teil der Reihe an einer sehr aussergewöhnlichen Erzählweise. Diesmal liegt allerdings nicht der Fokus auf eine Heldentruppe, sondern ganz konkret auf den namenslosen Helden, den Spieler selbst. Der Spieler hat die Möglichkeit, die Geschichte des Protagonisten, seines Avatars von der Geburt an zu verfolgen. Dabei wurde die Handlung in drei große Abschnitte unterteilt. Zum einen die Kindheitsjahre des Helden, in denen er mit seinem Vater durch die Welt reist, und auf kindlich-naive Art seine eigenen Abenteuer erlebt. Der zweite Abschnitt erzählt die Zeit des Helden als junger Erwachsener, von der Befreiung aus dem Straflager, der Thronfolge seines Freundes Henry, bis hin zu seiner eigenen Hochzeit und der Rückkehr in seine Heimat, die er zuvor nie gekannt hat. Im letzten Abschnitt wird der Held von seinen Kindern begleitet, und begibt sich auf die Suche nach dem legendären Zenithia, in welchem er Antwort auf seine Fragen erhofft.

Dragon Quest V ist übrigens auch in der Story ein direkter Nachfolger zu Dragon Quest IV, auch wenn die Geschichten eher lose zusammenhängen.

Auch wenn einige Plot-Elemente fehlen, die den Vorgänger so ausgezeichnet haben, so schafft es die Geschichte doch eine sehr dichte Atmosphäre zu erzeugen. Und gerade solche Dinge, wie die eigene Hochzeit, bei der man sich sogar die Braut noch selbst aussuchen darf, haben neben dem Fakt, dass das Spiel bis vor 2001 nur in japanisch zu spielen war, dazu beigetragen, dass der Titel zum absoluten Kult-Spiel unter den Fans geworden ist. Und wirklich, der Titel strahlt schon eine gewisse Faszination aus. Ob er allerdings den Heilige-Kuh-Status, den er bei manchen Fans genießt, verdient hat, sei dahingestellt.

Gameplay

Der erste Teil des Spiels läuft noch sehr klassisch ab: Durch einfaches Learning-by-Level erhalten die Charaktere neue Fähigkeiten und Zauber. Einziger Fixpunkt in diesem Abschnitt ist der Held selbst, seine Kumpanen und Mitstreiter wechseln je nach Quest, die gerade ansteht. Im zweiten Teil allerdings bekommt der Spieler Zugang zum eigentlichen Herzstück des Kampfsystems: Mit dem Pferdegespann und einer Aufklärung vom Monster Gramps hat er die Möglichkeit, neben menschlichen Mitstreitern auch bestimmte Monster in seine Party aufzunehmen. Nicht selten kann es passieren, dass nach einem Kampf ein Monster derartig beeindruckt von den Fähigkeiten des Spielers ist, und sich der Party anschließen möchte. Jedes Monster hat dabei ganz bestimmte Fähigkeiten, Level-Grenzen, und kann bestimmte Ausrüstungsgegenstände tragen. So hat man, verglichen mit dem Vorgänger, noch viel mehr Möglichkeiten, sich eine Truppe zusammenzustellen. Allerdings ist es nicht möglich, sämtliche Monster auch zu behalten. So kann es gut sein, dass man sich während der Reise von einigen Mitstreitern wieder trennen muss.

Auch wenn ähnliche Systeme bereits zuvor existierten, war doch Dragon Quest V dafür ausschlaggebend, dass Monster-Sammel Spiele wie Pokémon einen derartigen Boom erleben durften. Enix antwortete auf diesen Boom mit einer eigenen Spin-Off Serie, Dragon Quest Monsters, die bis heute auch schon vier Teile umfasst, von denen sogar einer nach Europa gekommen ist.

Neben dem Monster-Sammeln gibt es auch wieder ein Casino, Medaillen-Sammeln, ein Pferdegespann und den Tag/Nacht-Wechsel. Außerdem gibt es wieder Kampfhintergründe.

Fanübersetzungen

Dragon Quest V genoß eine zeitlang einen ähnlichen Kultstatus wie Seiken Densetsu 3 in der Rom Translation Szene, und war einer der am meisten erwarteten Releases. Im November 2001, zur Feier der Rückkehr von Dragon Warrior in den vereinigten Staaten (in Form von Dragon Quest VII), erschienen dann gleich zwei Patches von zwei unterschiedlichen Übersetzungsgruppen. Zum einen die bekannte DeJap Gruppe, die versucht hat, ein möglichst authentisches Dragon Warrior Feeling rüberzubringen. Zum einen die Übersetzung von Byuu, der eine sehr wörtliche und klassische Übersetzung lieferte (siehe unsere News vom 19.11.2001). Da das PS2 Remake auch nicht hier erschienen ist, wird auch bereits hier fieberhaft an einer Fanübersetzung gearbeitet. Allerdings steckt dieses Projekt noch in den Kinderschuhen.

PS2 Remake

2004 erschien ein PS2 Remake des Titels, entwickelt von Arte Piazza. Grafisch ähnelte das Spiel einem stark aufgebohrten Dragon Quest VII. Neben den üblichen Änderungen wurde die Partygröße von 3 auf 4 hochgeschraubt, und die Anzahl der fangbaren Monster erhöht. Außerdem gibt es mit “Yuji’s Speciality Museum” ein weiteres Sammelspiel, bei dem seltene Gegenstände gesucht werden müssen, und gegen Belohnung bei Yuji untergebracht werden können. Das Remake wurde nicht außerhalb von Japan veröffentlicht.

DS Remake

Im Februar 2009 erschien ein Remake für Nintendo DS. Entwickler ist Arte Piazza, die schon das PS2 Remake entwickelt haben, und auch an den DS Remakes von Dragon Quest IV und Dragon Quest VI arbeiteten. Das Remake basiert auf besagtem PS2 Remake, verwendet aber die Engine des DS Remakes von Dragon Quest IV

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