Wie auch in den Reviews zuvor möchten wir euch erstmal zusammenfassen, was bislang geschehen ist. Life is Strange 2 behandelt dabei eine ganz neue Geschichte, die sich rund um die 2 Brüder Sean und Daniel Diaz dreht. Die Jungs leben zusammen mit ihrem Vater Esteban in einer Vorstadt von Seattle. Bei einem Konflikt mit einem Nachbarsjungen eskaliert die Szenerie völlig und ein Policeofficer sowie Esteban sind tot. Sean, der ältere Bruder, entschließt sich zusammen mit Daniel nach Puerto Lobos in Mexiko zu fliehen, von wo sie ursprünglich stammen. In Episode 1 ging es dabei größtenteils um die ersten Fluchttage in den Wäldern und die Verarbeitung der völlig neuen Lebenssituation, während Sean dann auch Daniels gewaltige telekinetischen Kräfte bemerkt. Leider wird Daniel durch die Kälte sehr krank und somit bleibt den Beiden nichts anderes übrig, als ihre Großeltern mütterlicherseits aufzusuchen, welche sie dann aber Gott sei Dank decken und verstecken und somit eine neue Zukunftsperspektive bieten. Auf einem Weihnachtsmarkt treffen sie dabei erstmals auf die Aussteiger Cassidy und Finn, die später in Episode 3 noch wichtig werden. Allerdings erregen sie dort auch solches Aufsehen, dass ihnen nichts anderes übrig bleibt als mittels Trainhopping wieder zu flüchten.
Episode 3: Erwachsen werden
Folge 3 beginnt mit einem kleinen Rückblick auf ruhigere Zeiten zuhause, wo man noch einen kurzen Einblick auf die Beziehung zwischen den 2 Jungs und zum Vater bekommt. Anschließend geht es dann wieder ins hier und jetzt, wo 2 Monate seit Episode 2 vergangen sind.
Sean und Daniel haben in Kalifornien rein zufällig Cassidy, Finn und weitere Aussteiger wieder getroffen und sich zusammen mit ihnen in einem Waldcamp niedergelassen. Dort arbeiten alle für einen Dealer auf einer Hanffarm und Sean kann so gutes Geld zusammen sparen, welches ihnen dabei helfen soll die weitere Reise nach Puerto Lobos zu finanzieren. Auf weitere Einzelheiten möchten wir jetzt wie gehabt nicht eingehen, da Life is Strange 2 ausschließlich von seiner Story lebt. Und dann noch wie immer unsere Bitte: Nehmt euch Zeit, taucht ein in die Welt. Denn nur so macht dieses Spiel Spaß!
Fazit zur Story
Bislang hatte jede Episode seine eigenen Schwerpunkte. Kam man bei Episode 1 nicht drumherum, sich mit dem Thema Rassismus zu beschäftigen, drehte sich in Episode 2 alles um die wachsende Bindung, den Zusammenhalt der Brüder und um Regeln die es einzuhalten gilt. Episode 3 jetzt setzt voll auf das Thema des Erwachsen werdens. Nicht nur bei Sean, der das erste Mal mit harter Arbeit, Liebe und Sex in Berührung kommt, sondern auch für Daniel, der verstehen muss, dass sein Bruder auch gerne ein eigenes Leben führen möchte und dadurch nicht jede Minute bei ihm sein kann. Dies alles schafft DONTNOD auch sehr gut zu vermitteln. Allerdings ist mir persönlich Daniel während der Folge etwas zu sehr auf den Nerv gegangen, so dass es manchmal schon etwas sehr anstrengend wurde. Ein schönes Detail auf welches ich noch eingehen möchte ist, wie unaufgeregt die Entwickler hier das Thema Sexualität eingebaut haben, denn zu welchem Geschlecht Sean sich hingezogen fühlt, kann man sich ohne Moralkeule selber aussuchen, ohne dass sich das Thema wie aufgezwungen anfühlt.
Fazit zur Atmosphäre
Hier kann ich eigentlich den gleichen Text zu jeder Episode kopieren und einfügen. Angefangen natürlich wieder beim wunderschönen Soundtrack, der immer genau auf den Punkt ist. Dieses Mal ist sogar der ein oder andere Mainstream-Track dabei, die jedem bekannt sein dürften. Außerdem fühlte ich mich in meine eigene Jugend zurück versetzt. Die Stimmung im Zeltlager trug stark dazu bei, und man musste zwangsläufig an die eigene Phase des Erwachsen werdens zurück denken, an das erste verliebt sein, und so weiter. Schön!
Fazit zur Technik
Die Probleme aus Episode 2 traten zwar nicht mehr auf, allerdings liefen hier ein paar Dialoge doch etwas seltsam ab. Einige Sätze wurden (scheinbar ungewollt) abrupt durch andere Sätze abgebrochen, wodurch so manches Mal ein Stimmenwirrwarr entstandt. Ansonsten konnten wir aber keine Probleme feststellen.