Atemwölkchen steigen vom Mund der zierlichen Goldtatze auf, und leicht missmutig wird beobachtet wie diese Wölkchen sanft zum Himmel steigen. Freya selbst ist in einen dicken Mantel gewickelt und auch der Stert ist im inneren des Mantels verschwunden. Die Handschuhe sind gut gepolstert und eine warme, wollige Strickmütze ziert ihren Kopf. Alles in allem sieht Freya wie ein dicker Schneemann aus Wolle aus. So unförmig verpackt hat man die Miqo’te wohl noch nie gesehen und man sieht ihr an, wie wenig ihr das Wetter in Ishgard behagt.
“So. Na dann. Also. Wollen wir mal.” *in der Stimme kann man ein leichtes Zittern vernehmen, welches wohl der ungemochten Temperatur geschuldet ist. Freya schiebt mit der behandschuhten Hand die Mütze etwas weiter zurück, so das sie wenigstens etwas sehen kann. Der so freiwerdende Sichtschlitz ist allerdings immer noch reichlich schmal. Sie ist wohl definitiv nicht gewillt, mehr von sich der Kälte preiszugeben als unbedingt nötig ist.*
“Wie ihr wohl erkennen könnt, ist das Klima in Ishgard nicht das beste für uns Goldtatzen. Wir lieben die Wärme und die Sonne. Ich muss allerdings zugeben, das ich die Bewohner dieser Stadt immer dafür bewundert habe unter diesen Umständen hier zu leben. Die Bergfeste Ishgard befindet sich im Norden von Coerthas und ist gar nicht mal so leicht zugänglich. Es führt nur ein Weg hinein, das ist die lange Brücke, die wir gerade begangen sind. Man tritt zunächst durch das Tor des Urteils und geht dann den Schicksalsweg entlang, ehe man in Ishgard ankommt.”
“Ishgard selber ist eine Stadt der Gegensätze, es gibt dort eine noch breitere Kluft zwischen Arm und Reich als selbst in Ul’dah. Ishgard arbeitet mittlerweile hart an diesem Problem und ich bin zuversichtlich, das es sich ändern wird. Man merkt den unbedingten Willen der Ishgarder in dieser Sache. Wo wir gerade beim Willen dieser Leute sind: Ishgard befand sich bekanntermaßen seit langer, langer Zeit im Krieg mit den Drachen, aber das hat nun ein Ende. Ishgard dreht sich gerade um einhundertachtzig Grad, eine schwere Wendung aber bis jetzt meistert man sie mit Bravour. Aus Feinden werden Freunde. Man muss diese Leute dafür einfach bewundern, wie sie alte und anerzogene Fesseln abstreifen und nun umdenken.”
*Freya nickt langsam, was man durch den Mantel kaum sehen kann. Aus ihrer Stimme ist der Respekt für diese Taten aber einwandfrei herauszuhören. Sie geht auf und ab während ihrer Worte. Das ist aber offensichtlich nicht einer verborgenen Nervosität, sondern der Kälte Ishgards geschuldet.*
“Für Abenteurer gibt es viel zu sehen. Das fängt bei Sehenswürdigkeiten an, und hört bei den gut bestückten Kneipen auf. Will man als Abenteurer neue Pfade beschreiten bietet Ishgard auch dort einiges. Man kann dort in einer Werkstätte der Garlondwerke zum Beispiel den Beruf des Maschinisten erlernen. An einem anderen Ort dieser grossen Stadt kann man sich einiges von den Astrologen abschauen. Doch auch zwielichtes wird dort angeboten. Man munkelt, das die Ausbildung zum Dunkelritter dort angeboten wird.” *sie nickt wieder, diesmal langsam und bedächtig*
“Insgesamt gesehen ist Ishgard mehr als nur eine Reise wert, gerade jetzt, wo die Stadt sich für alle Reisenden öffnet. Diese Stadt atmet und die ganze Atmosphäre sollte man unbedingt einmal in sich aufsaugen und erleben. Es ist ein Spektakel, und zwar kein geringes.” *Nach diesem Satz hörte man die kleine Goldtatze noch etwas murmeln, aber keiner der Zuhörer wusste genau, was sie da nun gesagt haben soll. Einer schwor es hörte sich an wie “Wenn nur dieses blöde, kalte Wetter nicht wäre!”. Aber wetten wollte er nicht darauf.
Freya strafft ihre Gestalt. “Nun denn, wie dem auch sei. Die nächste Woche wird es wärmer.” Das Grinsen fühlte man förmlich durch die dicken Stofflagen, die die Miqo’te umschlossen. “Kugane!
Bis dahin wünsche ich Euch
Ebene Wege,
Eure
Freya Warmherz