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Stranger of Paradise Final Fantasy Origin Review

Wer sich ganz auf das Genre Experiemnt einlässt, wird am Ende anders über das Spiel denken. SoPFFO im Test!

Was ist das denn bitte für ein schlechtes Spiel! Das ist doch kein Final Fantasy und wie das aussieht, Hilfe! Square Enix, was hat euch den hier geritten! Das ist ja das reinste Chaos! So, oder so ähnlich sind die Reaktionen und Meinung zu Stranger of Paradise Final Fantasy Origin, seitdem es angekündigt wurde und viele sehen es auch jetzt, wo das Spiel erschienen ist, immer noch so. Handelt es sich hier etwa um das schlechteste Final Fantasy Spiel, das es jemals gab, oder steckt im Kern viel mehr dahinter, was manch einer nicht glauben möchte, egal wie oft man es predigt? Denn eine Sache stimmt, die FF-Community ist in den letzten Jahrzehnten immer toxischer geworden, was immer wieder zur Spaltungen führt. Wir haben uns das Spiel angeschaut, durchgespielt (ohne Videosequenzen zur Story zu skippen) und was wir zum neusten Streich aus dem Hause Square Enix zu sagen haben, könnt ihr jetzt lesen.

Was ist Stranger of Paradise Final Fantasy Origin eigentlich für ein Spiel?

Zuerst muss man das zugeben, was viele sagen. Es ist kein typisches Final Fantasy Spiel. Muss es das denn immer? Nein, das muss es nicht. Hier handelt es sich schließlich nicht um einen Hauptteil. Sicher, es gehört nun zu einem Hauptspiel, doch dieses wird nicht wirklich weiter angetastet.

Das Gameplay und die Struktur erinnert zudem sehr stark an das Sub Genre “Souls-Like”. Nach mehreren Gesprächen mit Fans solcher Spiele wird allerdings klar, es ist mehr “Nioh”-Like. Der Unterschied? Unter anderem der Aufbau. Wie in Nioh haben wir eine Weltkarte, von der aus wir die einzelnen Haupt- und Nebenmissionen starten und wiederholen können, welche wiederum in mal kleinen und mal größeren, recht linearen Arealen spielen, wo am Ende ein Bosskampf auf euch wartet. Die Wege zum Boss bieten aber auch hier und da mal eine Abzweigung und geben Abkürzungen frei. Zudem stehen alle paar Meter Sphären bereit, an denen ihr euch ausruhen könnt, euer Equipment bearbeitet, den Job wechselt und mehr. Doch eins muss man wissen: Nach jedem Besuch sind die Gegner wieder alle an ihrem Platz. Diese Punkte sind wieder gleich mit den “Souls-Like” Spielen. Die Gebiete sind also nicht miteinander verbunden, wie in einem Dark Souls. Das muss man nicht mögen, kann man aber. Das Spiel wurde schließlich von Koei Temco entwickelt, welche zuvor Nioh 1 und 2 entwickelt haben und diese DNA spürt man in SoPFFO einfach.

Zur Story

Im Kern handelt es sich um die Vorgeschichte zum allerersten Final Fantasy Spiel. Eine Legende besagt, dass vier Krieger des Lichts erscheinen werden um Chaos zu vernichten. Im Prequel erfährt man somit wie alles begann. Das kann man auch mal so stehen lassen, ohne groß drauf einzugehen. In SoPFFO ist es im Prinzip nicht anders, dass zeigten uns bereits die Trials und auch das fertige Spiel. Was man allerdings durch die Trials und Trailer nicht bis nur schwer sehen konnte ist, wie sich die Geschichte entwickelt. Etwa ab der Hälfte des Spiel bekommt man einen “Oh” Moment und merkt, das unser Jack mehr wie nur das Wort Chaos sagen kann und ihm alles mehr und mehr doch nicht so egal ist, wie es am Anfang wirkt. Im letzten drittel zieht die Handlung dann nochmal richtig an und wer das Spiel bis dahin spielt wird auch belohnt. Denn was ab einem gewissen Punkt alles passiert und heraus kommt, ist das, was man von einem Final Fantasy erwartet. Natürlich, die Handlung ist nicht die längste und auch nicht die beste. Dennoch sollte man ihr eine Chance geben, man könnte überrascht werden. Ich werde auch nicht weiter ins Detail gehen. Erlebt einfach selbst die Handlung.

Wer die Wahl hat, hat die Qual – Das Kampfsystem

Der Kern des Spiel ist definitiv das Kampfsystem. Im laufe des Spiels schaltet ihr immer mehr typische Final Fantasy Jobs wie Schwarzmagier, Krieger, Berserker usw. frei. Insgesamt sind es somit 27 Jobs (FFXIV Fans werden ihre Freude haben) und laden zum Ausprobieren und Experimentieren ein, lediglich den Summoner gibt es nicht als Klasse, doch wer weiß, es ist schließlich ein Season-Pass mit 3 Story DLCs geplant. Vielleicht kommt da ja noch was dazu. Die Auswahl ist so groß, dass man gar nicht weiß, welchen Job man als nächstes leveln soll. Das ist im Grunde auch nicht sonderlich wichtig. Hier kann man seinen Stil finden und die anderen Jobs auslassen. Dennoch ergibt es Sinn, mehr wie nur zwei Jobs zu lernen (es kann im Kampf immer zwischen zwei Jobs gewechselt werden). Schließlich haben sie alle ihre typischen Vor- und Nachteile. Doch keine Angst, ihr seid im Kampf nicht auf euch alleine gestellt. In SoPFFO habt ihr bis zu zwei weitere Charaktere an eurer Seite, welche ihre eigenen Jobs mitbringen bzw. im Laufe des Spiels freigeschaltet werden können. Insgesamt könnt ihr mit der Zeit zwischen vier Spielfiguren wählen. Somit stellt sich die Frage nach online Koop. Ja, auch das ist möglich. Dabei werden allerdings die Figuren aus der Story genutzt. Ich lauft also nicht mit 3 Jacks durch die Gegend. Vielleicht kann man das ein wenig mit Secret of Mana auf dem Super Nintendo vergleichen. Auch dort haben Freunde einfach die anderen Figuren gesteuert. Jedoch ist es hier etwas anders, da man seinen Charakter Fortschritt besitzt.

Das Kampfsystem selbst ist auch recht spaßig. Ihr haut mit euren Waffen auf die Feinde und könnt im richtigen Moment verschiedene Fähigkeiten anwenden. Zudem könnt (und manchmal müsst ihr) den Willen der Feinde brechen, um über einen Finisher den Gegner auszuschalten, noch bevor seine HP-Leiste leer ist. Dadurch füllt sich auch eure Mana-Leiste wieder auf. bzw. wird sie mit der Zeit größer. Das ganze Kampfsystem zu erklären, würde den Rahmen dieses Tests sprengen. Man hat sich definitiv was einfallen lassen und wer noch unsicher ist, der sollte die neue Demo ausprobieren, in der ihr den Anfang des Hauptspiels spielt. Solltet ihr euch entscheiden das Spiel doch zu kaufen, könnt ihr euren Fortschritt aus der Demo übernehmen.

Von Hack-n-Slay bis Nioh/Souls-Like

Da wir es hier am Ende aber doch mit einem FF Spiel zu tun haben, stellte sich am Anfang eine Frage: Wird der typische FF-Spieler ein bockschweres Spiel zocken? Nach Elden Ring bzw. bin ich es noch nebenbei am Spielen, fragte ich mich das erneut. Doch wie wir alle schon sehr lange wissen, bekam das Spiel mehrere Schwierigkeitsgrade. Eine Sache die bei Spielen dieser Art meines wissen nach noch nie gab. Auch hier sind die Meinungen ziemlich gespalten. Die einen finden es gut, die anderen sagen das somit das ganze Kern-Gameplay ausgehebelt wird. Ich selbst teile beide Meinungen. Ich habe das Spiel jetzt mal auf “Story” (Leicht) gespielt. Ich wollte dann doch mal sehen wie das am Ende wirkt, wenn solche Spiele mal einfach sind. Ich muss zugeben, es hat viel Spaß gemacht mal nicht alle zwei Meter zu sterben, oder 20 Versuche für einen Boss zu benötigen. Das Gameplay fühlte sich dadurch mehr wie bei einem Hack-n-Slay an. Zwischendurch wiederholte ich mal die eine oder andere Mission auf “Normal” und da wurde es schon knackiger. Auf “Schwer” habe ich dann doch sehr schnell aufgegeben, denn hier ist das Spiel das, was es eigentlich sein will: Ein knallhartes Action-RPG wie seine Genre-Kollegen. Wem das alles noch zu langweilig ist, schaltet nach beenden der Handlung den Chaos-Modus frei. Natürlich müssen mehrere Schwierigkeitsgrade nicht Schule machen. Bei einem Spiel das zum Teil ein FF sein möchte, schadet es jedenfalls nicht. Schließlich will man ja auch die Handlung bis zum Ende verfolgen, ohne auf YouTube auszuweichen, weil man einfach den nächsten Boss nicht schafft. Denn die Kämpfe sind auch sehr schnell. Wer allerdings mit SoPFFO den Einstig macht, sollte danach vielleicht mal die zwei The Surge Teile spielen. Das sind kleine, aber gute Spiele die mehr in die “Souls-Like” Richtung gehen. Erst dann würde ich mit Bloodborne und den anderen Genre-Ablegern weiter machen.

Die Bosse

Bei solchen Spielen sind die Bosse das Herzstück. Auch hier muss man sagen, dass sie jeder schaffen kann auf “Story”. Allgemein kann man jedoch sagen, dass sie je nach Schwierigkeitsgrad recht fordernd sind. Es ist wie bei dem Genre typisch ratsam, das Angriffsmuster zu studieren, um nicht 20 Versuche zu benötigen. Das ist wie erwartet spätestens auf Schwer erforderlich. Zwar haben wir unsere Kameraden an unserer Seite, doch desto schwerer man das Spielt stellt, desto weniger gut machen sie ihren Job. Während man zu dritt den Boss auf “Story” quasi runter prügelt, ist man auf schwer mehr dabei zu heilen, wenn man nicht gleich alleine dastehen will.

Jeder Boss hat zudem zwei Phasen. Während die erste Phase in der Regel noch gut machbar ist, drehen die Bosse ab der zweiten Phase zum Teil richtig auf. Allg. handelt es sich um ein recht schnelles Spiel, was dazu führen kann, dass es auch gerne mal hektisch und etwas unübersichtlich werden kann. Zu sehen bekommt ihr so ziemlich alles an Bossen, was FF1 vorgibt, aber nicht nur.

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Jedes Gebiet aus den Missionen ist an einen bestimmten Final Fantasy Teil angelehnt. Ihr werdet Orte besuchen, die euch definitiv an Spiele wie FFVII, FFVIII, FFXV, FFXII usw. erinnern werden. Auch die Musik der Orte macht es deutlich, jedoch muss man hier und da mal genauer hinhören. Das mag zwar irgendwo Fan-Service sein, zaubert einem aber ein Lächeln ins Gesicht, wenn man sieht, wie der eine oder andere Ort im jeweiligen Spiel hätte sein können (*Hust* FFXV *Hust*). Im Spiel können auch wieder Berichte gefunden werden, wer diese aufmerksam liest, wird feststellen, dass es für die Gebiete auch einen Grund gibt. Doch um das zu verstehen, muss man das Spiel bis zum Ende Spielen.

Das Chaos überschattet leider viel

Kommen wir jetzt aber mal zu den weniger schönen Dingen von SoPFFO, der Grafik. Leider ist das ein Punkt, der sehr stark ins Auge fällt. Wer Final Fantasy Spiele kennt, erwartet einfach eine entsprechend gute optische Qualität. Da dieses Spiel hier allerdings wie erwähnt von Koei Temco produziert wurde war klar, hier wird das Spiel nicht punkten können. Leider sieht es auch etwas schlechter als die Nioh-Spiele aus. Schlimm ist oft das Kantenflimmern und gelegentliche FPS Einbrüche. Wobei sich letzteres auf der PS5 selbst im Grafik-Modus in Grenzen hält. Allerdings muss man auch sagen, das es Level gibt, die gar nicht mal so schlecht aussehen. Dabei handelt es sich oft um die Orte, welche in Gebäuden bzw. Anlagen spielen. Gebiete wie die Wälder sehen dann wieder um einiges schlechter aus. Auch NPCs abseits der Hauptcharaktere sehen oftmals fragwürdig aus. Das wird zum Teil auch an der Beleuchtung liegen. Diese wurde schließlich seit der ersten Trial überarbeitet, damit z.B. der Chaos-Tempel nicht zu dunkel ist. So ganz hat man die Sache allerdings nicht in den Griff bekommen. Dennoch bleibt am Ende eins hängen: Das Spiel würde keinen Schönheitspreis gewinnen. Doch wie heißt es bei so vielen anderen Spielen so oft? Grafik ist nicht alles, denn das Spiel ist im Kern sehr gut und sogar ein guter Genre Einstieg für Neulinge. Ich kann Square Enix nur eins raten: Auch wenn ihr überzeugt seid, dass eure Ideen gut sind, gebt ein paar Yen mehr für die Engine/Grafik aus. Wäre SoPFFO schöner gewesen, wäre es auch besser weg gekommen. Doch aufgrund so einiger Punkte, kann ich dem Spiel nicht die Wertungen geben, die ich ihm eigentlich gerne geben würde.

Ein weiteres Problem ist der Loot Overkill. Das Spiel wirft euch gefühlt in Massen Equip vor die Füße. So viel, das ihr gar nicht mehr hinterher kommt, alles durchzuschauen. Fast alles werdet ihr beim Schmied zerstören, weil ihr mehr als die Hälfte nie gebrauchen könnt. Dadurch wird auch der Schmied überflüssig, der eigentlich nicht nur zum Zerstören, sondern auch zum Schmieden neuer Gegenstände da sein soll. Bei der Menge an Loot, bekommt man wie erwähnt sowieso dauernd was neues.

Zusammenfassung & Wertung auf Seite 2

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