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Endwalker Review: Final Fantasy XIV – Ein würdiges Finale der “Hydaelyn und Zodiark-Saga”?

Leser Wertung: 10

Endwalker ist der Abschluss einer über 10-jährigen andauernden Reise – wie sich das Finale der “Hydaelyn und Zodiark-Saga” spielt, erfahrt ihr in unserem Review.

Es ist nun schon etwas Zeit vergangen seit Endwalker auf dem Markt ist und nun kommt auch endlich eine Review von unserer Seite aus! 

Einen Ersteindruck konnte ich mir bereits bei der Media Tour zu Endwalker machen, dieser fiel damals sehr positiv aus. Mehr dazu findest du hier. 

Allgemeine Neuerungen

Mit Endwalker gibt es 2 neue Klassen (der Siege und der Reaper), sowie diverse neue Skills und Neuerungen bei verschiedenen Klassen. Leider habe ich mich noch nicht mit allen Klassen und deren Skills auseinandergesetzt (Wäre auch etwas viel da es insgesamt 16 Stück mittlerweile gibt). Die neuen Fähigkeiten die ich bisher gesehen habe, gefallen mir allerdings ganz gut. Vor allem die neuen Skills vom Paladin und Dragoon (welche ich bis jetzt hauptsächlich gespielt habe). Die Überarbeitung des Beschwörers hat mir ebenfalls gefallen, nun wird er endlich seinen Namen als “Beschwörer” gerecht, da er nun endlich Titan, Ifirt und co. ihn ihrer Wahren Gestalt beschwören kann und nicht mehr nur als Egi Version.

Ich habe die beiden neue Klassen Siege sowie Reaper bis lvl 70 gespielt, beide Klassen haben mir sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich bei beiden etwas Eingewöhnungszeit brauchte. Generell gefallen mir aber beide Quest-Reihen sehr gut. 

Zudem wurde uns endlich die Möglichkeit gegeben, männliche Viera sowie in einem zukünftigen Patch weibliche Hrothgar im Spiel zu spielen. 

Dass die Stadt-Ätherythen nun eine optionale Map zum besseren Navigieren hat, ist eine enorme Erleichterung. Die Funktion das man nun auch Einstellen kann, wann ein Teleport-Ticket die Teleportkosten übernimmt ist auch sehr praktisch und angenehm. 

Eine weitere kleine aber feine Neuerung ist, dass nun, wenn die Charaktere in spielbaren Sequenzen sich unterhalten, der Text mitsamt dem Bild des Charakters immer zusammen angezeigt wird. 

Story: Der gelungene Abschluss einer 10 Jahre langen Reise [Spoilerfrei]

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, also fange ich zunächst mal mit der Geschichte an. Diese geht wie gewohnt fließend vom letzten Patch in die neue Erweiterung über. Der Start fängt zunächst gemächlich an und zeigt direkt ein neues Feature der Quests – das “Begleiter” Feature. 

Hierbei begleitet dich ein NPC durch ein vorgegebenes Gebiet bei dem du entweder direkt zum vorgegebenen Ziel läufst oder aber zuerst nach bestimmten Kreismarkierungen am Boden suchst und dadurch zusätzliche Dialoge mit bestimmten NPCs führen kannst. Neben diesen gibt es noch weitere neue sowie auch altbekannte Features, dadurch erhalten die Quests ein wenig Abwechslung und geben einem die Chance, noch zusätzlich mehr von den Charakteren zu erfahren. Auch wenn manche Punkte eventuell noch etwas Feinschliff benötigen, wie bei der “Begleiter” Funktion, da ich manchmal durchs ganze Gebiet rumgeirrt bin um zu sehen, ob noch irgendwo ein Zusatzdialog ist um wirklich keinen zu verpassen. Daher wäre es schön wenn die Zusatzdialoge auf der Karte angezeigt werden oder ein Bereich in dem man danach Ausschau halten soll.

Ich werde versuchen bei diesem Review relativ spoilerfrei zu bleiben um euch nicht den ganzen Spaß zu verderben. Aber generell lässt sich sagen, das Natsuko Ishikawa sowie Banri Oda, welche die Geschichte des Hauptszenarios geschrieben haben, ganze Arbeit geleistet haben. 

Ich finde es erstaunlich wie es Final Fantasy XIV es immer wieder aufs Neue schafft, das die Geschichte immer vielschichtiger wird und das jeder Punkt, jeder NPC in der Geschichte vernetzt ist. Sie zeigt Charaktere mit verschiedenen Perspektiven, Ansichten sowie deren Motivationen in ihrem Verhalten. In meinen Augen wird dadurch eine extreme Immersion geschaffen, welche nur untermauert wird dadurch, dass diverse NPC-Texte sich ändern sobald man bestimmte Story Punkte erreicht. Ich muss sagen, ich bin mehrmals zu jedem NPC im Level 63 Gebiet gelaufen und habe diese nach fast jeder dritten Quest angesprochen, nur um zu sehen, was diese zu sagen haben. 

Die Story zog mich so sehr rein, dass ich alles wissen wollte – jedes einzelne Wort. Ich habe auch diverse Sidequests gemacht als ich dachte das würde jetzt in die Story perfekt passen, und auch hierbei habe ich jeden Quest-Text gelesen. Bei den Sidequests gibt es in meinen Augen auch teilweise sehr schön geschriebene Quests, welche man später auch noch gut nach dem durchspielen des Hauptzenario spielen kann. Diese können auch gut genutzt werden, um Charaktere noch zu Leveln, da die Quests sich dem Level der spielenden Klasse anpassen. 

Für mich hat sich der Story-Umfang gigantisch angefühlt, aber nicht nur dass, sie hat in meinen Augen sehr viele Höhepunkte. Klar es ist das Finale einer 10 Jahre andauernd Saga – da muss es ja episch zugehen – allerdings habe ich mich dauerhaft gefühlt als ob ich mich gerade auf der Zielgeraden zur finalen Quest befinde, nur um immer wieder nach dem “finalen Fight” festzustellen, dass dies viel zu früh wäre! 

Gerade weil die Story so viele Höhepunkte hat, in denen es heiß her geht, hat es mich auch umso mehr gefreut, dass es auch manche ruhigen Momente gab, in denen man mal durchatmen konnte um manchmal Zeit mit den NPCs verbringen zu können. Diese “Du hast dir jetzt mal eine Pause verdient”-Momente kamen manchmal genau richtig, da ich selbst nicht zu lange am Stück die Story durchsuchten könnte und ungern beim gemeinsten Cliffhänger pausen machen wollte. 

Für mich ist die Geschichte des Spiels perfekt abgerundet. Es fügt sich passend in die vorherigen Handlungsstränge ein, verbindet diese und erzählt deren Hintergründe und hat mich sehr emotional berührt. Wer also FFXIV noch spielen möchte dem empfehle ich wirklich die Story zu lesen. Ich weiß, es sind sehr sehr sehr sehr viele Quests und daraus folgender Questtext, aber es lohnt sich, die Geschichte übertrifft sogar manch Singelplayer-Spiele um weiten. 

Gebiete

FFXIV

Es gibt wie auch schon in Heavensward, Stormblood und Shadowbringers insgesamt 6 neue Gebiete sowie 2 neue Städte die ihr ihm Verlauf der Geschichte freischaltet, auch hier werde ich nicht zu spezifisch auf die jeweiligen Gebiete eingehen um Spoiler zu vermeiden. Jedes Gebiet hat seinen eigenen Charme und manche sind wunderschön. Manche Gebiete hatten mich trotz etwas Vorwissen aus dem CGI Trailer dennoch sehr beindruckt. 

Jede der beiden neuen Städte hat einen anderen Aufbau. Die eine ist eher offen und liegt auf einem Hügel und ermöglich einen guten Überblick, die andere ist mehr verwinkelt und hat mehrere Ebenen, welches auch ein kleines Jumping Puzzle beinhaltet. Beides hat seinen eigenen Charme. Ich wünsche mir echt das wir in Sharalyan das nächste Wohngebiet nach Ishgard bekommen. 

Ich bin ja bereits in meiner Preview auf manche Gebiete eingegangen und lobte, dass jedes neue Areal andere Baustile oder Merkmale verwendet, wodurch jedes Gebiet sein komplett eigenes Flair bekommt und die Freude auf das nächste Gebiet umso höher treibt. 

Wie auch in den letzten Add-Ons muss man das Fliegen in den Gebieten erst freischalten (durch Quests / finden von Windätherquellen), wodurch man erstmal an den Boden “gefesselt” ist. Was aber nicht ganz so schlimm ist, da man so eine komplett andere Perspektive auf das Gebiet hat und es sich toll anfühlt im Anschluss endlich dort fliegen zu können.  Zudem gibt es ebenfalls auch wieder Hunts und Fates, zusammen mit dem in Shadowbringers hinzugefügten „Zweifarbige Edelsteine“, welche man bei bestimmtem Händler gegen Gegenstände eintauschen kann. Auch kann man in manchen Gebieten wieder tauchen gehen! 

 

Dungeons / Trials

Wie auch in der Erweiterung davor erwarten euch diverse Inhalte wie Dungeons oder Trials. Die meisten kann man wahlweise mit anderen Spielern oder anhand von “Seite an Seite” mit NPCs spielen. Diese schaltet man allesamt durch das Hauptszenario frei, welche deswegen auch thematisch perfekt auf den aktuellen Story-Verlauf passen. Dazu möchte ich noch sagen, dass mir das Dungeon-Design sehr gut gefallen hat, vor allem die späteren Dungeons haben noch eine ordentliche Schippe draufgelegt. 

Es fühlt sich für mich so an, als wurden für die neuen Inhalte der Schwirigkeitsgrad angehoben, was ich aber überhaupt nicht als negativen Punkt sehe. Ganz im Gegenteil, es macht sogar Spaß die neuen Mechanics zu lernen. In manchen Inhalten musste mehrmals der Bosskampf gestartet werden. Das lag aber auch daran, dass ich immer mit den NPCs meinen First-Run gelaufen bin und wenn man einmal stirbt, ist dies ein Wipe. Prinzipiell hat auch “Seite an Seite” mehr an Feinschliff bekommen. Die NPCs laufen nun nicht mehr starr bestimmte Wege nach – zumindest fühlt es sich nicht so an. 

Manch ein Boss in einem Dungeon könnte ein eigenes Trial Monster sein. Apropos, auch die Prüfungen lassen nicht zu wünschen übrig und sind ebenfalls herausfordernd und machen spaß. 

Der Soundtrack

Jeder der schonmal ein Final Fantasy Spiel gespielt hat weiß, bei der Musik gibt es meistens nicht viel zu meckern, und das gibt es auch nicht in Endwalker! Seit Stormblood habe ich die Angewohnheit bei Bosskämpfen den OST mit zu summen und in Endwalker ist das nicht anders. Die Musik ist extrem gut und wird auch immer sehr passend eingesetzt. Natürlich kommen auch alte Soundtracks ab und zu wieder zum Einsatz, welche thematisch immer sehr gut zur aktuellen Situation passen und in mir Nostalgiegefühle auslösen. 

An manchen Stellen sorgt der Soundtrack für Hype, in an anderen lässt er einem einen Schauer über den Rücken laufen, lässt einem das Herz rasen oder rührt einem mit den gezeigten Szenen zu Tränen. Soken hat wieder mal großartige Arbeit geleistet! 

Fazit

Ich muss sagen, nach dem meisterhaften Shadowbringers hat es Final Fantasy XIV wieder mit Endwalker geschafft, eine passende Fortsetzung zu schaffen. Sie fügt sich perfekt in die vorherige Erzählstruktur ein, beantwortet offen gebliebene Fragen und zeigt Hintergründe auf. Sie haben es geschafft, eine lebhafte und glaubhafte Welt zu schaffen. Ebenso die Bemühungen neue Funktionen der Quests hinzuzufügen sind sehr lobenswert. Speziell haben mir sehr gut die instanziierten Kämpfe gefallen, auch wenn manche Punkte eventuell noch etwas Feinschliff benötigen. Das Dungeon-Design ist stimmig und lässt einen des Öfteren staunend zurück. Zudem sind die Kämpfe fordernder geworden und sehr spektakulär inszeniert. Die Musik ist sehr stimmig und passt sich den Momenten sehr gut an. 

Die einzigen Sachen die ich am Add-On negativ zu bemängeln habe sind bisher nur Kleinigkeiten. Das es manchmal für synchronisierte Hintergrundgespräche keine Untertitel gibt zum Beispiel. Ich selbst spiele das Spiel auf Japanisch mit deutschem Untertitel, und da schmerzt es schon manchmal nicht alles verstehen zu können. 

Ein anderer Punkt wäre die Grafik. Versteht mich nicht falsch, die Grafik ist für ein Spiel das 2010 raus kam immer noch sehr gut – finde es erstaunlich was man noch rausgeholt hat. Allerdings fallen an manchen Stellen das Alter der Engine auf. Allerdings hat Yoshida versprochen, in Zukunft irgendwann an einem kleinen Grafikupgrade zu arbeiten, worauf ich mich jetzt schon freue! 

Man könnte hier natürlich noch die Schwierigkeiten mit den Serverstatus zum Release-Tag nennen, allerdings liegt das an dem aktuellen Halbleitermangel und in meinen Augen hat Yoshida und sein Team ihr Bestes gegeben um der Situation gerecht zu werden. Trotz der aktuellen Pandemie so ein großartiges Spiel / Add-On raus zu hauen ist bewundernswert, gerade weil manche Spiele aus 2021 manch einen enttäuscht im Regen haben stehen lassen.

In meinen Augen macht Endwalker also alles richtig, die Story wirkt rund bringt die Saga perfekt zum Abschluss, die Dungeons und Trials machen Spaß und sind fordernd, die Neuerungen und Anpassungen der Klassen bringen neuen Wind ins Spiel und machen Spaß.

Ich freue mich jetzt bereits auf die kommenden Updates und auf den kommenden Stream in dem Yoshida über die nächsten 10 Jahre von Final Fantasy XIV reden wird. Es ist schön wie das Spiel seit Jahren unerlässlich gepflegt und aufpoliert wird und ich kann jedem, der noch nicht Final Fantasy XIV gespielt hat raten mal rein zu schauen, immerhin kann man bis Heavensward, nein sogar bis 3.5 kostenlos unbegrenzt spielen! (Die Free Trial Version wird wieder ungefähr ab dem ~22. Februar verfügbar sein.) Wer bereits Spaß an den vorhigen Erweiterung bzw. dem Grundspiel hatte sollte mal wieder rein gucken.

Final Fantasy XIV ist für PC / PS4 sowie MAC in der Complete Edition erhältlich. Das Spiel bietet einen zudem eine kostenlose Trial Version welches das Grundspiel + das Add-on Heavensward beinhaltet. Das neuste Add-on „ENDWALKER“ erschien am 7. Dezember 2021.

Zusammenfassung
In meinen Augen macht Endwalker also alles richtig, die Story wirkt rund, bringt die Saga perfekt zum Abschluss, die Dungeons und Trials machen Spaß und sind fordernd. Die Neuerungen und Anpassungen der Klassen bringen neuen Wind ins Spiel. Die Musik ist wie immer erstklassig und die Kämpfe sind atemberaubend inzensiert.
10
Perfekt