IGN Brazil hat auf deren Seite ein ausführliches Interview mit Co-Direktor Tetsuya Nomura veröffentlicht. Bisher gibt es nicht viel Neues an Informationen. Deswegen haben wir das Wichtigste extra für euch übersetzt! 🙂
Mit 47 Jahren arbeitet Nomura aktuell als Direktor von Kingdom Hearts III und dem Final Fantasy VII Remake. Zwei große Namen, die seine Karriere sehr positiv beeinflusst haben. Tatsächlich könnte man meinen, er habe die Ästhetik der Charaktere im Laufe der Jahre an sich selber angepasst – oder ist es vielleicht gar andersherum? Ich sehe, dass Nomura stets Shorts mit Ketten an den Seiten, ein schwarzes T-Shirt, manchmal eine passende Jacke, sowie große Stiefel trägt. Fast wie ein Noctis-Cosplay. Auch hat er seine Kleidung mit vielen Reißverschlüssen verziert: Ein prägendes Detail aus der Ästhetik der Charaktere in Kingdom Hearts.
Ich habe zwar keine Ahnung welche Persönlichkeit Nomura damit ausdrücken möchte, aber im Laufe des Gesprächs hat er mir einige Hinweise mit auf den Weg gegeben wie er seine Arbeit wahrnimmt und sich damit identifiziert. Ich war echt überrascht als ich von dem Direktor erfuhr, dass sein Kingdom Hearts-Lieblingscharakter Ansem sei. Der Herzlose (oder vereinfacht ausgedrückt eine Version) vom größten Bösewicht der Saga: Xehanort.
“Als ich die Geschichte geschrieben habe, wurde mir immer mehr bewusst, dass ich auf Ansems/Xehanorts Seite war, weil sie Vieles sagen, das ich wahrscheinlich auch sagen würde. Sora hingegen sagt Dinge, die ich persönlich nicht sagen würde.”
Trotz allem dass er sich nicht mit dem Hauptheld identifizieren kann, erklärt der Direktor, dass er JRPG-Serien ohne explizite Gewaltdarstellungen bevorzugt. Gleichzeitig ist der Kampf zwischen Licht und Dunkelheit eines der Hauptplots in Kingdom Hearts. Dadurch werden die Darstellungen dieser beiden Seiten nicht allzu brutal sein.
“Unser Repertoire an düsteren Thematiken ist zwar unbegrenzt, jedoch enthält das Spiel keine brutalen Szenen.”Das könnte sich aber in Kingdom Hearts III ändern, da Nomura uns mit diesem Spiel ein paar “schockierende Szenen” versprochen hat.
Der Direktor und sein Entwicklungsteam investieren viel Zeit in das Aussuchen der Welten für Kingdom Hearts. Er scheint sich um die Details und um die sinnvolle Gameplay-Anpassung der einzelnen Welten zu kümmern.
“Für jedes Spiel und jede Welt bitte ich meinem Team mir Ideen und Konzepte zu bringen. Diese Dokumente enthalten Informationen über die Welten, die wir gerne im Spiel sehen würden, sowie über das entsprechende Gameplay welches wir entwickeln und den jeweiligen Welten anpassen.”erklärt er. “Ich schaue mir alles an und sehe, welche Welten/welches Gameplay mir zusagt. Dann mache ich mir eine Liste aus diesen und auch anderen Welten, die in das Spiel eingefügt werden sollten und setze die entsprechende Reihenfolge fest.”
Als wir uns über die Welten unterhalten haben und ich ihn nach seiner Lieblingswelt in Kingdom Hearts III fragte, fing Nomura an zu lachen. Er fügte hinzu, dass seine Lieblingswelt bisher nicht veröffentlicht wurde. Außerdem bestätigte er, dass “einige originelle Welten” in Kingdom Hearts III vorkommen werden. Erwartet aber nicht etwas von Mary Poppins, da der Direktor bisher keinen sinnvollen Weg gefunden hatte diese Welt in das Spiel mit einzubauen.
Ich fragte Nomura, ob ihn bewusst ist, wie erfolgreich Kingdom Hearts auf der ganzen Welt und in Brasilien geworden ist. Immerhin wurde für Brasilien auch ein Kingdom Hearts-Konzert für September angekündigt. Mit hochgezogenen Augenbrauen bestätigt er, dass er ziemlich überrascht sei als er erfahren hatte wieviele brasilianische Fans es gibt. “Wir haben dieses Spiel in Japan entwickelt und wenn ich dann zu solchen Veranstaltungen wie dieser hier (E3) vorbeischaue und mich mit Presseleuten aus aller Welt treffe, wird mir erst bewusst wie groß diese Reihe mittlerweile geworden ist. Mir ist bewusst, dass das alles real ist, aber gleichzeitig kann ich das in meinem Alltag nicht realisieren.”
Am Ende des Interviews hat uns ein Presseagent gefragt, ob wir Fotos oder Autogramme von Nomura haben wollten. Eine Geste, die in sonstigen Interviews ziemlich selten geworden ist. Unglücklicherweise hab ich kein Kingdom Hearts-Merchandise bekommen, dafür hab ich ein Foto neben Nomura gemacht wo hinter uns die Charaktere Sora, Donald, Goofy und Riku zu sehen waren. Dann sagte uns der Presseagent: “Bitte postet dieses Bild nicht auf sozialen Netzwerken, da Nomura-san es nicht so gerne hat.” Ich verließ Square Enix mit einem Lächeln und habe darüber nachgedacht wie dankbar ich bin, dass ich Nomura ein wenig besser kennen lernen durfte. Und für das Foto was ich in meiner Fotogalerie niemals entfernen werde.
Weitere Neuigkeiten erwarten euch bestimmt noch weiterhin in Kürze! 🙂