So schön wie sie ist, ist auch ihre Stimme. Durch Zufall entdeckte ich sie auf Twitch, fand sie interessant und nahm Kontakt zu ihr auf. Ich freue mich, euch eine tolle Streamerin vorzustellen.
Vorstellung von:
TeufelsweibXx, Follower: 1,2 Tsd Follower auf Twitch, streamt seit April 2020
Shanni: Wie lange streamst du schon und wie bist du dazu gekommen?
TeufelsweibXx: Mit dem Streamen habe ich im April letzten Jahres begonnen. Allerdings hatte ich zwischenzeitlich aus gesundheitlichen Gründen auch insgesamt 6 Wochen Pause. Ursprünglich wollte ich eigentlich Let’s Plays machen, allerdings wurde ich dann aber auf Twitch aufmerksam gemacht. Bis Anfang letzten Jahres war mir Twitch noch nicht bekannt. Für mich eine gute Sache, da ich chronisch krank und seit vielen Jahren deshalb Zuhause bin. Somit kann ich jedoch im Rahmen meiner Möglichkeiten, etwas tun, was mir auch noch Spaß macht.
Shanni: Wow, in so kurzer Zeit bist du aber echt gut dabei. Wenn man aus gesundheitlichen Gründen viel Zuhause ist und gerne zockt, dann ist es so gesehen das Beste was du machen konntest. Ich finde, dass das Streamen ist eine schöne Möglichkeit ist, seine Leidenschaft intensiver auszuleben. Wie sind deine Streamingzeiten und was ist dein Genre?
TeufelsweibXx: Ich fange meistens erst um 21.00 Uhr an, da ich dann erst meinen Knirps im Bett und mich soweit vorzeigbar habe. Ich streame dann im Schnitt 3 Stunden, je nach Game auch mal mehr oder weniger. Gespielt wird alles querbeet, hauptsächlich jedoch Horror und Storygames. Ansonsten bin ich eher der Singleplayer.
Shanni: Warum eher Singleplayer? Was macht für dich den grossen Unterschied zum “Multistream”?
TeufelsweibXx: Mh, ich habe schon immer eher alleine gespielt, mich packen auch nur wenige Multiplayergames. Dazu bin ich gerne unabhängig, wenn zu viel los ist, stresst mich das auch schnell.
Shanni: Okay, kann ich verstehen. Könnte mir vorstellen, dass einige Zuschauer auch lieber den Fokus auf eine Person legen, auch wenn mal zwischendurch so Communitygames sicherlich nicht verkehrt sind. Was hörst du oft? Was mögen die Leute an dir besonders?
TeufelsweibXx: Aktuell sammle ich erste Erfahrungen im Multiplayer, das macht schon wirklich Spaß und wird nun sicher auch ab und an kommen. Auch wenn es mir noch schwer fällt, mich auf die Kommunikation mit dem Chat und und das Spiel an sich gleichzeitig zu konzentrieren und Beidem irgendwie gleichermaßen gerecht zu werden. Meisten höre ich immer wieder, dass die Leute meine offene und ehrliche Art mögen. Ich verstelle mich nicht, sag das, was ich denke und kann auch gut über mich selbst lachen, das war allerdings auch ein Prozess – weg von meinem Perfektionismus. Jumpscares bringen mich zum singen und teils gerne mal kurz aus der Fassung, das wird immer sehr gefeiert. Ich verstecke aber auch nicht, wenn mich ein Game, ein Rätsel oder eine bestimmte Stelle aufregt und nervt. Einfach authentisch sein, sodass man am Ende des Streams mit sich im Reinen ist. Man kann es eh nie allen recht machen, es kann und muss einen nicht jeder mögen, das habe ich mittlerweile gelernt.
Shanni: Ich glaube, dass viele genau diesen Fehler machen, Emotionen verstecken zu wollen. Du machst es somit genau richtig. Nur so lernt man ja auch deinen wahren Charakter und deine Art kennen. Wie stehst du zur Cam? Ist es für dich Pflicht? Oder bleibt sie auch mal an manchen Tagen aus?
TeufelsweibXx: Cam ist für mich fast schon Pflicht. Ich habe sie jedenfalls immer an. Nach langer Krankheitsphase hatte ich mal darauf verzichtet, aber irgendwie fehlte dann doch was, als ich im Nachgang meinen Stream analysiert habe. Nachteil ist natürlich, man möchte dann auch anständig aussehen (was nicht immer gelingt ^^) und somit muss ich mich vorher immer schminken und die Haare wenigstens etwas bändigen, damit ich mich wohl fühle.
Shanni: Fühl ich….geht mir nicht anders! Warst du sehr nervös vor deinem ersten Stream? Und was würdest du anderen Streaminganfängern raten?
TeufelsweibXx: Ich war ultra nervös. Als Sängerin bin ich es gewöhnt, auch mal vor mehreren tausend Leuten zu stehen. Aber die ersten Streams haben mir extremes Lampenfieber bereitet. Es ist eben doch was ganz anderes, zumal ich immer ziemlich hohe Ansprüche an mich selbst hatte. Ich hatte das Glück, dass von Anfang an immer Zuschauer im Stream waren. So hatte ich jemanden zum quatschen. Ich habe am Anfang Gwent – The Witcher Card Game gestreamt. Ein Spiel, bei welchem man viel Zeit zum Reden hat, viel erklären und erzählen kann. Das hat mir sehr geholfen locker zu werden und mich daran zu gewöhnen dauerhaft zu quatschen. Ebenso konnte ich so nebenbei gut im OBS agieren und mich damit anfreunden. Die Gwentcommunity in Deutschland ist klein aber stark, sodass ich schnell Support durch gute Spieler erhalten habe und mit Raids beglückt wurde. Ich wurde ins kalte Wasser geworfen und musste urplötzlich auch mal mit vielen Zuschauern zurecht kommen. Schlimmstes Ereignis, recht zum Anfang, war ein Raid mit über 600 Englischsprachigen Viewern. Das hat mich sehr überfordert! Ich kann jedem, der gerne mit dem Streamen anfangen möchte raten, mit einem Spiel zu beginnen, welches er beherrscht und gerne spielt, dass aber ebenso etwas Raum für Interaktion mit dem Chat etc. zulässt. Fragt eure Freunde, ob sie euch im Stream besuchen. So seid ihr nicht alleine und könnt euch mit allem vertraut machen.
Shanni: Oh weia, ein Raid mit 600 Leuten und dann noch englischsprachig…das wäre mein Untergang. Kannst du gut Englisch sprechen? Du bist also auch Sängerin? Solokünstlerin oder in einer Band?
TeufelsweibXx: Ich verstehe Englisch recht gut aber sprechen… Nunja! Ich bin seit 16 Jahren Sängerin. Mein Papa hatte, seit ich denken kann, immer Bands, war hauptberuflich Musiker. Ich bin mit Musik aufgewachsen und wurde dann mit 14 einfach auf die Bühne gestellt. Seitdem bin ich durch verschiedenste Coverbands gezogen, habe sämtliche Arten von privaten und öffentlichen Veranstaltungen durch. Mit meinem ehemaligen Deutschpopduo konnten wir uns 2015 gut in diversen Charts platzieren, mit dem größten mitteldeutschen Sender auf Tour gehen und dabei unter anderem mit Wincent Weiss auf der Bühne stehen und singen. Ende vom Lied war ein Plattenvertrag bei einer der größten Plattenfirmen. Leider wurden wir über den Tisch gezogen und auf Eis gelegt. Nach langer Pause (zu Scheitern hing mir lange nach) fing ich an Trauungen gesanglich zu begleiten. Dann kam Corona. Alle Aufträge weg. Sobald möglich begleite ich auch Taufen und Trauerfeiern. Mal sehen, wo die Reise hingeht.
Shanni: Wow, ich bin grad etwas sprachlos. Da haste aber einen echt beeindruckenden Weg hinter dir. Scheitern, weil andere Menschen schlecht sind, würde ich es nicht nennen. Im Endeffekt hast du dir, nachdem sich eine Tür schloss, eine neue Tür geöffnet und dir Brücken gebaut. Hut ab. Würdest du auch einige Coversongs aus Games machen? Ähnlich wie Lara Loft nun mit Final Fantasy. Oder gibt’s sowas vllt. sogar schon von dir iwo zu hören?
TeufelsweibXx: Den ein oder anderen Song könnte ich spielen, z.B. aus Red Dead Redemption 2 oder Skyrim (Dragonborn). Da wird sicherlich mal was kommen! Ich bin gespannt, ob Twitch eine Alternative bringen wird. Ab und zu spiele ich live Gitarre und singe dazu einige Songs.
Meinen Weg nach dieser Ohrfeige wieder zu finden hat sehr lange gedauert. Erst seitdem ich streame formt sich mein Lebensplan wieder so langsam.
Shanni: Was war denn dein bisher schönster Streaming-Moment? Gab es auch unangenehme Situationen? Wie bist du damit umgegangen?
TeufelsweibXx: Also unangenehme Momente habe ich durchaus ab und an, z.B. wenn die Technik spinnt oder ich mich mal wieder besonders doof bei einem Game anstelle und nicht weiter komme, da ich offensichtliches übersehe. Das ist mir jedes mal unangenehm aber eben nicht zu verhindern. Aber auch durch seltsame Zuschauer können unangenehme Situationen entstehen. Menschen, die mit Absicht versuchen, unangebrachte Themen in den Chat zu bringen, mir seltsame Nachrichten schreiben wie “Kannst du mich schlagen, ich zahle auch dafür” und dann im Chat sagen, ich solle die Nachricht sofort lesen. Alles in Allem kann ich damit aber mittlerweile ganz gut umgehen und das sind auch wirklich Ausnahmen.
Einen bestimmten schönsten Moment gab es so an sich nicht. Es gibt viele schöne Momente seit ich streame, immer wieder. Jedes bisschen Support ist für mich ein schöner Moment, wenn der Chat aktiv mit mir im Game ist, sich untereinander super versteht und unterhält, dann macht mich das sehr happy. Wenn die Resonanz positiv ist, die Leute sich gut unterhalten fühlen und ich dabei so sein kann, wie ich eben bin. Das sind die schönsten Momente, das macht das Streamen für mich aus.
Shanni: Ich würde sagen, wenn’s am Schönsten ist, sollte man auch zum Ende kommen. Zum Schluss wüsste ich noch gerne, wo wir dich denn überall finden können?
TeufelsweibXx:
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Shanni: Ich danke dir für das schöne Interview und wünsche dir noch eine schöne Zeit auf Twitch.